Als Leuchtkäfer zu leuchten begannen...


Voll Stolz berichteten Fünkchen und Lumina von ihren Abenteuern.

Als sie ihre Geschichte erzählt hatten, sagte Papa Leuchtkäfer:


"Vor vielen tausend Jahren machten unsere Vorfahren eine noch viel weitere Reise. Damals waren wir ganz normale Käfer und lebten in der Nähe der Pyramiden von Ägypten, am Rande der Wüste. Die Vögel waren unser größtes Problem. Sie liebten es, ab und zu, ein paar von uns zu verspeisen.

Wir mussten ständig auf der Hut sein, wenn wir am Tag unterwegs waren, um zu fressen. Gerade waren wieder ein paar kleine Käfer geboren, und auch damals gab es einen Nachzügler, wie unser Fünkchen, der einfach nicht schlüpfen wollte."

Der kleine Nachzügler war sehr mutig und sagte keck:

Wenn ich aufpasse, erwischen mich die Vögel NIEMALS.

Als es dann aber Nacht wurde und er nichts sehen konnte, war ihm doch etwas mulmig und er wurde immer wieder wach, da er träumte, dass ein Vogel ihn verspeisen wollte und er ihn nicht sehen konnte.

"So kann das nicht weiter gehen sagte sein Papa." Er flog zum Rande der Wüste, dort gab es einen Steinbruch, in dem gab es Steine, die tagsüber das Sonnenlicht speichern konnten und bei Nacht leuchteten. Man nannte sie deshalb -Mondsteine-.

Einen dieser Steine brachte er seinem kleinen Sohn. Als der Stein bei Dunkelheit sanft zu leuchten begann, hatte er keine Angst mehr und er nannte diesen Stein, den er als seinen leuchtenden Freund bezeichnete, Luxia.

Am Tag schlief Luxia und war ein weisser unscheinbarer Stein. Nachts, wenn er leuchtete, spielte er mit ihm und bei seinem sanften Leuchten schlief er beruhigt ein.

Alles wäre gut gewesen, wäre da nicht jene lange Dürrezeit gekommen, in der fast alle Pflanzen vertrockneten und es kein Wasser mehr gab.

"Wir müssen uns auf den Weg machen", sagte Papa Käfer, "wenn wir nicht verhungern und verdursten wollen. Es wird wohl eine lange, weite Reise, also nehmt nur das Nötigste mit, damit wir schneller vorankommen".

Ich nehme Luxia mit, sagte der kleine Käfer. Doch sein Papa sagte traurig: "Luxia ist viel zu schwer für eine solch lange Reise. Das geht leider nicht".

Aber Luxia fürchtet sich alleine, sagte der kleine Käfer.

"Ich mache Dir einen Vorschlag", sagte Papa Käfer. "Wir bringen Luxia zurück zu seinen Freunden in den Steinbruch, da ist er garantiert nicht alleine".

Beide flogen mit Luxia zum Steinbruch.

Ich bleibe bei ihm, sagte der kleine Käfer, Luxia schläft ja noch und ich möchte mich wenigstens heute Abend von ihm verabschieden. "Aber komm nicht so spät", sagte Papa Käfer, "wir müssen ganz früh aufbrechen".

Als es langsam dunkel wurde, merkte der kleine Käfer, dass er ganz schön hungrig und durstig war. Da es im Steinbruch nichts anderes gab, naschte er den Staub von einem großen Stein. Das schmeckte gar nicht so schlecht und beseitigte das Hungergefühl.

Ganz früh am Morgen war der kleine Käfer zu Hause und die lange Reise bis nach Europa begann. Sie mussten ganz sehr aufpassen, nicht von den Vögeln gefressen zu werden. Am Abend war der kleine Käfer sehr erschöpft und schlief sofort ein.

Papa passte auf die Familie auf, doch was war das? Als es dunkel wurde begann der kleine Käfer sanft zu leuchten. Er sah sich das eine Weile an und hatte dann eine großartige Idee.

"Wenn Du vorausfliegst, kleiner Käfer, können wir durch Dein Leuchten nachts fliegen, da scheint die Sonne nicht so heiss und da uns keine Vögel jagen, kommen wir so viel weiter, als wenn wir am Tag fliegen".

So machten sie es. Das Leuchten des kleinen Käfers zeigte ihnen den Weg und sie erreichten eine bunte Blumenwiese am Waldrand. Sie hatten genug zu essen und zu trinken und die Bäume des nahen Waldes waren ein toller Spielplatz.

Als später der kleine Käfer groß war und selbst kleine Käfer bekam, staunte er nicht schlecht, als  diese, wie er selbst, bei Dunkelheit zu leuchten begannen.

Das hat bestimmt mein Freund Luxia gemacht, er lässt den Mondsteinstaub leuchten, den ich gegessen habe, damit ich mich immer an ihn erinnere, dachte er.

Seit dieser Zeit fliegen wir als Leuchtkäfer am Abend und, da die Vögel dann schlafen, ist das auch gar nicht so gefährlich, wie am Tag. Die Menschen rufen dann oft: Schau mal ein Glühwürmchen, und sie freuen sich! Uns macht es Spaß, ihnen eine Freude zu bereiten. Dann strengen wir uns an, damit wir möglichst hell leuchten.

Das war die Geschichte, wie aus uns  aus uns Käfern LEUCHTKÄFER wurden. Ok, manche nennen uns auch Glühwürmchen, aber das ist auch in Ordnung......

Tschüss, bis zur nächsten lauen Sommernacht, da kannst Du mich bei Dunkelheit bestimmt entdecken.... ------                                    Euer Fünkchen.

Guuute Naaacht...

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