Eine seltsame Freundschaft.


Die Sonne stieg höher und höher und Araxa wurde immer schwächer. Der Durst machte ihr zu schaffen. Möndchen sah, wie es ihr immer schlechter ging und flog zu ihr hin.

"Bring mir etwas zu trinken, dann werde ich Dich vielleicht verschonen und am Leben lassen", krächzte Araxa.

Ihre Augen blitzten zornig, doch Möndchen ließ sich nicht einschüchtern. Mutig sah sie ihr in die Augen, dann setzte sie sich zu ihr und sprach:


"Wir alle sind ein Teil dieser Natur, immer wenn Du einen Teil der Natur zerstöst, zerstörst Du auch einen Teil von Dir selbst!

.....und immer, wenn Du einen Teil der Natur rettest, rettest Du auch einen Teil von Dir!"

und Sie ergänzte: "es ist noch nicht lange her, da habe ich dasselbe empfunden wie Du jetzt."

Dann flog Möndchen zum Fluss, holte etwas Wasser und benetzte damit die Wurzeln von Araxa. "Das tut gut", sagte Araxa, "Danke! Aber warum tust Du das? Haben wir nicht alle unsere Bestimmung in der Natur? Elfen sind gut und Kobolde sind böse! Wäre die Natur sonst nicht langweilig?"

Möndchen dachte nach. Araxa klang gar nicht mehr so böse wie vorher.

"Die Fantasie erst erweckt die Natur zum Leben." sagte Möndchen. "Ist es da nicht besser unsere Fantasie zu benutzen um Gutes und Schönes zu tun? Zerstört das Böse nicht jegliche schöne Fantasie?"

Beide schwiegen. Dann sprach Araxa: "Irgendwie hast Du vielleicht recht, es war nicht richtig was ich getan habe, es ist wohl viel angenehmer diese Natur mit euch gemeinsam zu erleben. Bosheit macht einsam."

Ihre Augen fielen ihr zu und völlig erschöpft sank sie in sich zusammen.

Möndchen nahm etwas Sternenstaub, bestrich damit den Blubber und der Blubber löste sich und gab die erste Wurzel frei. Cordatis, Mira und Bella kamen herbei und riefen erschrocken: "Was machst Du da? Sie wird uns vernichten, sie ist ein Kobold und Kobolde sind böse und sie ist die Schlimmste von allen!"

Möndchen sprach sanft und bedächtig: "Es sollte für jeden eine Gelegenheit geben, sich zu ändern und es ist nicht unser Wesen, das Böse mit Rache zu vergelten. Wir haben uns verteidigt, jetzt sollten wir zeigen, dass wir verzeihen können und nicht böse sind!"

Mira fand wie immer die richtigen Worte: "Wenn sie eine zweite Chance nutzt, ist das gut, wenn sie aber um so bösartiger wird, wird die Natur uns schützen, wie sie es immer getan hat. Es wäre nicht richtig einen Teil dieser Natur zu zerstören, nur weil er für uns bedohlich ist." Dann nahm sie etwas Sternenstaub und begann Möndchen zu helfen. Bald halfen auch Bella und Cordatis und Wurzel für Wurzel wurde vom Blubber befreit.

Möndchen flog erneut zum See und holte Wasser, das sie über Araxa goss.

Araxa wachte auf und ihre Kräfte kehrten zurück. "Springe durch Deine Welt, Kobold und genieße das Leben !" rief Möndchen und dachte an Fluxia, die das auch zu ihr gesagt hatte.

Araxa sprang mit einem Satz in den Gipfel des Baumes, sah zurück und rief mit ihrer knarrenden Stimme: "Möndchen, Du und Deine Freunde, ihr habt in mir einen Freund gewonnen und wenn ihr jemals Hilfe braucht, werde ich für euch da sein." Dann ergänzte sie mit einem Augenzwinkern: "Aber nehmt euch in acht, ich bin ein Kobold und euch Streiche zu spielen ist meine Natur! Euch zu erschrecken ist meine Leidenschaft...... doch wirklich Angst braucht ihr nicht mehr zu haben... ", fügte sie dann doch noch hinzu.

"Ab jetzt will ich will Spaß.... ich habe es verstanden."

 

Dies war der Beginn einer seltsamen aber innigen Freundschaft.


und wenn ihr einmal bei Dunkelheit das Knarren der Äste hört, hört genau hin, es könnte das Lachen eines Koboldes sein, der gerade jemandem einen lustigen Streich gespielt hat....


Guhuute Nahaacht und nehmt euch in ahacht.... und handelt mit Muuhut.... alles ist guhuuut.

zumindest bis zu unserer nächsten Geschichte:

Das Elfenreich in Gefahr