Möndchen auf Reisen.


In dieser Nacht lag Möndchen noch lange wach. Zu gerne hätte sie den großen, goldenen Mond, mit dem sie immer verglichen wurde, einmal ganz aus der Nähe gesehen, aber der war selbst für eine mutige Elfe viel zu weit entfernt.

Huuhuu sagte die Eule, die es sich in der alten Eiche gemütlich gemacht hatte.

Huuhuu sagte auch Möndchen, um die Eule zu begrüßen.

"Wer ist da unter den Wurzeln der alten Eiche und ruhuhft nach mir?" fragte die Eule.

Mutig ging Möndchen hinaus. "Ich kann nicht einschlafen, der Mond strahlt so schön hell, und ich wüde ihn sooo gerne einmal besuchen !"

Die Eule hörte geduldig zu. "Die MENSCHEN können zum Mohohond fliegen, ELFEN können das nicht", sprach die Eule.


"Das glaube ich nicht", erwiderte Möndchen, "Menschen können doch gar nicht fliegen!"


"Sie benutzen ein Fluhuhuggerät, das sie bis zum Mohond bringt, ich habe es selbst schohon gesehen."

Die Eule schwieg, schloss die Augen und schlief. Möndchen ließ das keine Ruhe, jetzt konnte sie erst recht nicht einschlafen: Wie das wohl funktionieren könnte, fragte sie sich? Aber die alte Eule hatte ihr schon oft Dinge erzählt, die schwer zu verstehen waren, und immer hatte sie recht behalten. Möndchen beschloß, sich so ein Fluggerät einmal aus der Nähe anzusehen.


Es war eine lange, beschwerliche Reise, aber dann stand unser Möndchen staunend vor der riesigen Rakete. Ein paar von den großen Menschen stiegen gerade in die Raumkapsel und Möndchen dachte sich:

"So eine kleine Elfe wie ich würde sicherlich nicht auffallen, wenn sie sich heimlich auch in der Raumkapsel versteckte." Weil sie eine zwar kleine aber mutige Elfe war, machte sie sich sofort auf den Weg.


Oh, war das ein Flug und die Kapsel landete tatsächlich auf dem großen, goldenen Mond. Möndchen stieg aus und war mächtig überrascht: Der Mond war gar nicht golden sondern braun, wie sie selbst. Jetzt war sie ganz sicher, dass sie eine Tochter des Mondes war.


Sofort machte sie sich auf den Weg. Alles wollte sie erkunden, alles entdecken. Da gab es Berge, die waren noch viel höher als in Island und riesige Täler.... aber keine Wiese, keine Blumen und auch keinen Nektar.


Möndchen spürte den Hunger in ihrem Bauch und machte sich lieber auf den Rückweg, doch was war das? Die Raumkapsel war nicht mehr da, sie sah gerade noch, wie sie in der Ferne verschwand. Möndchen setzte sich auf einen großen Mondstein, dachte an ihre kleine Familie, die jetzt wohl unter der großen Eiche schlief und ein paar Tränen kullerten über ihre Wange.


Ob sie hier verhungern würde? Niemals mehr mit den anderen auf der Wiese spielen? Möndchen war sehr traurig und schickte einen ganz lieben Gruß hinunter zur Erde....

auf der Erde aber saßen die anderen Elfen, sahen hinauf zum Mond, keine konnte schlafen, sie vermissten ihr Möndchen... und auch ihnen liefen ein par Tränen über die Wangen.


"Lieber, guter Mond, achte gut auf unser Möndchen, sie ist Dir ja so ähnlich und wir vermissen sie so sehr...." dachten sie.


Der große Mond, der am Abend über den Schlaf aller Wesen wacht, vernahm die Bitte der Elfen. "Dann werde ich mich wohl auf die Suche machen müssen," dachte der Mond und bald schon sah er unser Möndchen, das auf einem seiner Steine ganz traurig eingeschlafen war.

Sachte machte er sich auf die Reise, kam der Erde ganz nahe, wurde größer und größer, bis er dem Regenbogen berührte, der gerade in der Morgensonne über Island glänzte. Sanft setzte er unser Möndchen darauf ab, ließ sie hinuntergleiten bis zur alten Eiche.

Platsch, machte es und Möndchen wurde wach, als der Mondstein die Erde berührte, blinzelte in die aufgehende Sonne, gähnte einmal herzlich und sagte: "Was für ein Traum!"! Die anderen lachten und strahlten über das ganze Gesicht. Sie waren froh, ihr Möndchen wieder bei sich zu haben.

Möndchen aber nahm sich fest vor: Nie mehr wollte sie von ihrer Familie getrennt sein. Nur der Mond lächelte am Himmel zufrieden, aber das konnte sie nicht sehen, da die Sonne bereits aufgegangen war....

Bis zum nächsten Abenteuer.

Kobolde können ja so gemein sein