Reisetipp Sardinien
Karibik im Mittelmeer
Wir hatten uns den April als Reisemonat für Sardinien ausgesucht.
Als Urlaubsgegend entschieden wir uns für die Costa Rei im Südosten der Insel. Nächstgelegener Flughafen ist Cagliari.
Die ursprüngliche Natur, die Individualität der naturbelassenen Landschaften, faszinieren vom ersten Augenblick an. Kein Massentourismus keine Bettenburgen. Allerdings fehlt dementsprechend die Rundumbetreuung der Reiseleitung. Die Hilfsbereitschaft der Menschen, ließ uns dann doch den includierten Mietwagen und die richtige Mietstation nach kurzer Suche finden. Eine benannte Tankstelle zur Orientierung in der Ortschaft hieß mittlerweile anders. Das Hinweisschild von "Monte Nai" sucht man vergeblich, es stellte sich dann heraus, dass Monte Nai die ganze Gegend heißt, in der sich dann auch unsere Wohnanlage befindet.
Zum Glück hatte ich im Vorfeld der Rezeption per Mail mitgeteilt, dass wir erst spät am Abend ankommen. In der Antwort, in sehr gutem Deutsch, stand dann, dass an der Türe der Rezeption ein Zettel mit einer Handynummer angebracht ist. Diese sollten wir dann bei Ankunft anrufen. Das hat prima geklappt und wir fuhren dann hinter einem Mitarbeiter bis zu unserer gebuchten Wohneinheit.
Unsere Wohnung war neu renoviert und wir waren die ersten Mieter.
Es fehlte an nichts. Trotz 2-Sterne Niveau, ist sie ohne Einschränkung zu empfehlen. Die Anlage liegt an einem Berghang, dem Monte Nai. Wir waren in der obersten Reihe untergebracht. Zu Fuß benötigt man so ca. 20 min. bis zum Strand. In der Ortschaft gibt es einige Supermärkte, Restaurants, Pizzerien, Autoverleih usw.
Am Strand selbst gibt es wenig Gastronomie. Für mich als Naturliebhaber positiv, dass der gesamte Küstenabschnitt überhaupt nicht verbaut ist. Und der Strand - einfach Klasse -
Kilometerlanger Sandstrand, der nach ca. 3-4 m ein wenig steiler abfällt. Unterbrochen von Felsen und Buchten ( ein wenig Seychellen-Feeling ), von beeindruckender natürlicher Schönheit und Faszination.
Die in den aktuellen Straßenkarten eingezeichnete sich in Planung befindliche Strasse 125, ist zum großen Teil schon fertig gestellt.
Beschilderung und die Strassen.
Die meisten Strassen sind sehr gut ausgebaut und beschildert... bis auf eine Ausnahme
Der erste Ausflug war dann zu den roten Felsen bei Arbatax.
Für Eisenbahnliebhaber: Ab Arbatax beginnt die Eisenbahnstrecke "Trenino Verde" die 159 km von der Ostküste bis ins Inselinnere führt.
Unsere 1. Wanderung zwischen Cagliari und der Costa Rei im Naturreservat bei Arcuè Tidu. Es gibt ab dem Infozentrum einige Wanderwege die auch schön farbig und mit Symbolen markiert sind. Erst etwas verwirrend, aber wenn man sich mal auf einem Weg befindet ist alles ok. Herrliche Naturpfade mit den bekannten Korkeichen, teils von den Wildschweinen aufgewühlte Stellen. Etwas verwirrend sind Gabelungen oder Abzweigungen bis zur nächsten Wegmarkierung. Entweder gibt es keine, oder nur eine sehr alte Markierung.
Unsere 2.Wanderung ab der Passhöhe Genna Silana, südlich von Dorgali auf 1012m. Es geht in die sehenswerte Schlucht "Gola su Gorruppu". Angegeben sind 1.15 h. Das kann man als guter Wanderer auch schaffen. Der anfangs breite Wanderweg wird zusehends enger. Man muss sehr gut auf den Verlauf der Strecke achten. Die rote Markierung ist stellenweise einfach bei Biegungen und Abzweigung nicht mehr da. Irritierend sind außerdem die Flechten auf den Felsen, die einer Markierung ziemlich ähneln. Auch wir kamen einmal vom Weg ab und gerieten dann auf eine Pfadspur für Schafe.
Zum Glück trafen wir dann auf andere Wanderer die auf dem richtigen Weg waren. Es ging von nun an stets abwärts bis zum Eingang der Schlucht.
Kurze Pause und dann wieder den gleichen Weg bergauf zurück zum Pass.
Dort gibt es eine kleine Kneipe und ein Cafe.
Schafe, Ziegen und Wildschweine laufen auch auf den Hauptstrassen ohne Scheu herum.
Die Strassen sind in einem sehr guten Zustand.
Wer also einen erholsamen Urlaub mit viel Natur liebt, ist auf Sardinien genau richtig.
Unterschätzen Sie nicht die Entfernungen, -Sardinien ist eine große Insel.
Zum Schluss: Der bei Buchung integrierte Mietwagen war sehr sinnvoll. Kein unnötiges Warten auf den Transfer, tolle Ausflüge, um die Insel zu erkunden und dank AVIS auch keine Probleme bei der Rückgabe am Flughafen.
Nur eines würde ich anders machen:
Beim nächsten Urlaub bleibe ich 14 Tage und werde es so einrichten, dass ich je eine Woche im Norden und im Süden der Insel Quartier mache.
Es gibt viel zu entdecken! Viel zu schade, um einfach nur die Füße hochzulegen und sich „all inclusiv“ verwöhnen zu lassen. Sardinien muss man erleben, dann wird man es lieben lernen in seiner ursprünglichen, großartigen Natur und seinen schönen, natürlichen Stränden.