Weihnachten am Polarkreis

Hoch im Norden liegt das ganze Jahr Schnee und die Eisberge treiben im grossen Meer. Dort, am Polarkreis steht das grosse Haus des Weihnachtsmannes.


Dort lebt der Weihnachtsmann, umgeben von den Weihnachtsengeln, welche in der Weihnachtszeit die unzähligen Wünsche der Kinder einsammeln. Das ganze Jahr herrscht dort eine beschauliche, friedliche Ruhe und nur in der Weihnachtszeit beginnt ein hektisches, geschäftiges Treiben, um die vielen Wünsche der Kinder zu erfüllen.


Dort lebt in einem grossen Raum auch der Geist der Weihnacht. Nach vielen Monaten der Ruhe begibt er sich zur Weihnachtszeit hinab auf die Erde und friedliche Ruhe und Zufriedenheit hält Einkehr in die Herzen der Menschen.

Er ist unsichtbar und doch wie ein angenehmer sanfter Luftzug überall da vorhanden, wo Menschen zur Weihnachtszeit Ruhe, Frieden und zufriedene Freude empfinden und verbreiten.


Er lebt Tür an Tür mit einem mürrischen,ebenfalls unsichtbaren Gesellen, -dem Alp.

Beide dürfen das Haus des Weihnachtsmannes niemal zusammen verlassen, -so hat es der Weihnachtsmann bestimmt.


Im Frühling, Sommer und Herbst, treibt der Alp seine oft makaberen Scherze mit den Menschen und lässt sie manchmal schlecht gelaunt und streitsüchtig sein.

Nur zur Weihnachtszeit kommt dann der Geist der Weihnacht auf die Erde und alle Menschen sind nett zueinander, sind zufrieden und versuchen sich gegenseitig eine Freude zu machen. Sie machen sich gegenseitig Geschenke und der Weihnachtsfriede ist überall auf der Erde eingekehrt.


Das war nun schon viele Jahre so. Der Alp war damit unzufrieden, er hätte gerne auch in der Weihnachszeit sein Unwesen auf der Erde getrieben, und so ersann er einen fiesen Plan.


Als der Weihnachtsgeist im Sommer ruhte, stellte er im Zimmer des Weihnachtsgeistes überall Spiegel auf, um ihn, wenn er wach würde zu verwirren. Und, ja, er hatte Erfolg damit. Als der Weihnachtsgeist wach wurde und auf die Erde kommen wollte, sah er überall, wohin er sich auch blickte, dass er schon da war. So irrte er durch das Zimmer, doch wohin er auch blickte, er war schon da. Jetzt glaubte er, dass überall auf der Erde bereits der Geist der Weihnacht eingekehrt war und legte sich wieder zur Ruhe.

Da so aber der Geist der Weihnacht das Zimmer nicht verliess, machte sich der Alp auf den Weg.

Da war ein kleiner Junge, der wünschte sich einen neuen Fussball vom Weihnachtsmann, doch der Alp flüsterte ihm ins Ohr: "Warum nur einen Fussball, wünsche Dir einen ganzen Fussballplatz für Dich alleine und 100 Bälle..."


Da war ein Mädchen, das wünschte sich eine Puppe als Spielgefährtin. "Warum nur EINE Puppe, wünsche Dir ein ganzes, grosses Haus voller Spielsachen und Puppen!"


Da waren zwei Brüder, die wünschten sich einen Schlitten. "Warum nur einen Schlitten? Warum nicht eine Rodelbahn, die immer bergab geht und dazu eine ganze Kolonne von Schlitten!"


Die Weihnachtengel brachten all diese Wünsche zum Weihnachtsmann...

"Das ist unverschämt, die Kinder können anscheinend nicht genug bekommen, sie sind gar nicht zufrieden zu stellen. Den Menschen ist anscheinend der Geist der Weihnacht verloren gegangen. Wir weden ihnen ein paar Jahre gar nichts schenken, dann werden sie hoffentlich wieder bescheidener und zufriedener."


Ein kleiner Weihnachtsengel hatte aufmerksam zugehört und beschloss, etwas verbotenes zu tun und sich dem Zimmer des Weihnachtsgeistes zu nähern, um mit ihm zu reden. Er öffnete die Tür zum Zimmer, weckte den Weihnachtsgeist und fragte ihn, warum er denn schlafe und nicht auf der Erde sei.

Der Weihnachtsgeist war verwirrt, schlüpfte durch die Türe hinaus und hinab zur Erde. Augenblicklich zog es den Alp zurück in sein Zimmer, wo er mürrisch darüber grübelte, weshalb sein Plan wohl so überraschend gescheitert war.


Der Geist der Weihnacht aber erreichte die Kinder... und der Junge schrieb auf seinen Wunschzettel: Ich wünsche mir einen neuen Fussball und ich wünsche mir, dass viele Kinder auch einen Ball bekommen, damit wir gemeinsam auf der Sportplatz spielen können... das Mädchen schrieb: Ich wünsche mir, dass es ein ganzes Haus voll Spielsachen gibt, damit viele Kinder eine Puppe bekommen und wir zusammen spielen können.... die Brüder schrieben: Wir wünschen uns einen neuen Schlitten, damit wir auf der Rodelbahn mit vielen Kindern Spass haben können...


....und die Weihnachtsengel brachten diese Wünsche zum Weihnachtsmann. Dieser sagte weise: "Der Geist der Weihnacht scheint auf die Erde zurückgekehrt zu sein. An die Arbeit, damit möglichst viele Wünsche in Erfüllung gehen."


Der Geist der Weihnacht aber kehrte zufrieden in das Haus zurück, und der Weihnachtsfriede hielt auch im Haus am Polarkreis Einzug und sogar der Alp, der sich so mürrisch geärgert hatte, dass sein Plan nicht funktioniert hatte, dachte zufrieden: "Trotz allem hatte ich ein paar Tage Spass auf der Erde!"


... und jetzt seid ihr dran: Nicht JEDER Wunsch muss in Erfüllung gehen. Schönes mit anderen zu teilen, Zufriedenheit im Herzen zu tragen, das ist der WAHRE GEIST der Weihnacht.

Frohe Weihnachten allen Menschen ob Gross oder Klein und viel Freude und Zufriedenheit, dann ist Frieden auf Erden, -das wünsche ich euch allen.